450 Jahre Elias Holl –
eine Sommerwoche Architektur
Wie kein anderer Architekt steht Elias Holl, der am 28. Februar 2023 vor 450 Jahren geboren wurde, für die „Renaissancestadt Augsburg“. Mit zahlreichen Bauten hat er als „Stadtwerkmeister“ das Gesicht der Stadt entscheidend geprägt. Dabei wirkte er am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges – einer Zeit voller Krisen und Spannungen – auch in der Region Schwaben. Seine wichtigsten Bauten sind erhalten: auch wenn sie durch Krieg, Zerstörung und Wiederbau gezeichnet sind, darunter das Rathaus, das Zeughaus und das Rote Tor. Holl trat aber nicht nur als Architekt auf; er war auf vielen Feldern tätig: als Urbanist, Ingenieur, Kommunikator und Vermittler einer neuen Baukultur. Er besaß Eigenschaften, die gerade heute in Zeiten der Klimawandels hoch aktuell sind für den Berufstand der Architekt:Innen und Bauingenieur:Innen: Elias Holl experimentierte mit Bautypologien und Bautechniken, er passte sie bei Neu-, Um- und Erweiterungsbauten an räumliche Situationen und funktionelle Anforderungen an. Aber nicht zuletzt durch ein Netzwerk von Kulturschaffenden und den klügsten Köpfen seiner Zeit gelang ihm der Aufbruch zu einem neuen Selbstverständnis in Architektur und Städtebau und legte damit die DNA-Code für Augsburg und Schwaben.
Der 450. Jahrestag zum Geburtstag von Elias Holl ist Anlass genug, mit Blick auf das große Erbe Holls, aktuelle Herausforderungen für die Architektur, das Bauingenieurswesen und den Städtebau in Augsburg und Schwaben zu erörtern:
Wie reagieren Stadt und Land auf den Klimawandel? Werden wir in Zukunft noch so leben können, wie wir es heute gewohnt sind? Welchen Stellenwert nimmt die Kultur ein in der Reaktion auf den sich anbahnenden gesellschaftlichen Wandel? Welche Kompetenzen sind gefragt, um die Herausforderungen bestehen zu können und das Bauen heute für morgen zu denken?
Diesen und vielen anderen Fragen geht die „Sommerwoche Architektur“ nach, die vom 14.-23. Juli 2023 in Augsburg mit zahlreichen Vorträgen, Stadtspaziergängen und Diskussionsrunden stattfindet. Der Blick ist dabei stets nach vorne gerichtet mit einem hohen Bewusstsein für die Werte des gebauten Erbes.
Die Woche wird von den Augsburger Architekt:innen unter Federführung des Treffpunkt Architektur Schwaben der Bayerischen Architektenkammer organisiert. Der Dank gilt der „Arno Buchegger Stiftung“, die die Veranstaltung großzügig unterstützt.
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